9. Modul GMORAIN - Intergraph GeoMedia Oracle Datenbank lesen

9.1. Allgemeines

Mit dem Skriptmodul können Objekte aus einer Intergraph GeoMedia Oracle Datenbank via ODBC gelesen werden. Der Modul unterstützt speziell das GeoMedia Datenmodell und die GeoMedia Geometrien.

Der Modul wird mit:

|INCL \script\gmorain.mod

in einer ICS RUN1-Konfiguration verfügbar gemacht.

9.2. Abhängigkeiten von anderen Modulen

Der Modul basiert auf den Modulen DBIN und ORAIN. Alle im Modul DBIN und ORAIN beschriebenen Anteile gelten daher auch für den Modul GMORAIN. Ziehen Sie deshalb die Dokumentationen der Module DBIN und ORAIN bei.

9.3. Parametermap DB_PARAM

Folgende Parameter können in der Map DB_PARAM für den Modul gesetzt werden:

Parameterreq/optBeschreibung
SOURCEoODBC-Source der Datenbank. Muss gesetzt werden, falls die ODBC-Source nicht interaktiv abgefragt wird.
USERoDatenbank User für die Verbindung mit der ODBC-Source. Muss gesetzt werden, falls die ODBC-Source nicht interaktiv abgefragt wird.
PASSWORDoDatenbank Password für die Verbindung mit der ODBC-Source. Muss gesetzt werden, falls die ODBC-Source nicht interaktiv abgefragt wird.
TRACEoON oder OFF, Default = OFF. Für jedes gelesene Objekt eine Zeile ausgeben.

9.4. Parametermap DBIN_PARAM

Folgende Parameter können in der Map DBIN_PARAM gesetzt werden:

Parameterreq/optBeschreibung
STATISTICSoON oder OFF, Default = OFF. Statistik anzeigen.
SELECT_PARSEoON oder OFF, Default = ON. Definiert, ob ein eventuelles SQL-select Statement geparst werden soll. Als Argument für für das Modul kann ein SQL-select Statement definiert werden. Als Default wird dieses select-Statement von geparst , um spezielle Attribute zu erkennen, die vom ODBC-Treiber nicht unterstützt werden und speziell gelesen werden müssen. Manchmal können select-Statements (komplexe Joins) nicht erfolgreich geparst werden. In solchen Fällen ist dieser Parameter auf OFF zu schalten. Sie müssen besorgt sein, dass das select-Statement von ODBC verarbeitet werden kann.

9.5. Parametermap ORAIN_PARAM

Bei einer GeoMedia Oracle Datenbank können folgende Parameter in der Map ORAIN_PARAM gesetzt werden:

Parameterreq/optBeschreibung
SPATIAL_PROCESSoON oder OFF, Default = OFF. Definiert ob Oracle Spatial Geometrien gelesen werden sollen. Mit OFF werden die Geometrien nicht gelesen. Mit ON werden die Geometrien gelesen.

Für die Anwendung der Oracle Spatial Option ist die entstprechende Dokumentation von Oracle zu beachten.

9.6. Parametermap GMORAIN_PARAM

Folgende Parameter können in der Map GMORAIN_PARAM gesetzt werden:

Parameterreq/optBeschreibung
GDOSYS_OWNERo<user>. Definiert bei einer GeoMedia Oracle Datenbank den Benutzer für welchen in den GeoMedia-Metadaten unter GDOSYS die Metadaten verarbeitet werden sollen.

9.7. Objektmodell

Der Modul liefert pro IN-Objekt folgende Systemkomponenten:

Komponentereq/optBeschreibung
IN.TABLE(s)rTablename des IN Objekts.
IN.<Geometry>(g)oEin Geometrie-Attribut wird mit demselben Namen wie in der Datenbank geliefert. Der enthaltene Wert entspricht einer ICS-Geometrie vom Typ point, line oder area.
IN.<Geometry>_SDO_GEOMETRY(s)oZusätzlich zu einem Geometrie-Attribut wird in einem Attribut mit dem Suffix _SDO_GEOMETRY die Oracle Spatial Geometrie als String geliefert.

Alle weiteren Komponenten sind abhängig von der Tabellen-Definition in der Datenbank.

9.8. Spezielles

Für das Lesen von Oracle Spatial sind folgende Punkte zu beachten.

Oracle Spatial lesen über ODBC mit Oracle PL/SQL

ODBC verarbeitet den Oracle Objekt-Typ MDSYS.SDO_GEOMETRY für die Geometrien nicht. Um die Geometrien über ODBC trotzdem lesen zu können, legt der Modul eine PL/SQL Funktion in Oracle an.

create function ILTOOL_SDO_GEOMETRY_TO_STRING (geom MDSYS.SDO_GEOMETRY) RETURN CLOB

Diese Funktion wandelt eine Geometrie vom Typ MDSYS.SDO_GEOMETRY in einen String um. Die Funktion wird vom Modul beim Lesen der Geometrien wie folgt angewendet.

select ILTOOL_SDO_GEOMETRY_TO_STRING(Geometrie) as Geometrie from Table

Die Funktion liefert die Geometrie als String, den der Modul dann in eine ICS-Geometrie umwandelt.

Der Oracle-User aus dem Daten gelesen werden sollen, muss deshalb die Berechtigung haben, eine Funktion anlegen zu können.

9.9. Exportierte Prozeduren und Methoden

Der Modul beinhaltet alle Prozeduren und Methoden wie die Module DBIN und ORAIN. Ziehen Sie deshalb die Dokumentationen der Module DBIN und ORAIN bei. Zusätzlich stellt der Modul GMORAIN folgende Prozeduren und Methoden zur Verfügung.

ProzedurGMORAIN_OPEN [s input][]
Beschreibung

Öffnet eine Datenbank definiert mit DB_PARAM.SOURCE und liest Objekte von der Datenbank in Abhängigkeit von <input>. Für <input> können folgende Werte verwendet werden.

*

Liest alle Tabellen der Datenbank.

<tablename>

Liest die Records der definierten Tabelle <tablename>.

<tablename>,<sql-select-statement>

Liest die Records der Tabelle <tablename> entsprechend dem SQL-select-Statement. Beinhaltet das SQL-select-Statement Hochkommas für Strings so sind die Hochkommas ' durch Anführungszeichen " zu ersetzen.

Die Prozedur wird von RUN1 automatisch aufgerufen.

Beispiel
'Buildings,select * from Buildings where Note = "For ski lodge"' GMORAIN_OPEN
 
MAP INPUT_SOURCES
   I1 => GMORAIN,Buildings,'select * from Buildings where Note = "For ski lodge"'
END_MAP
ProzedurGMORAIN_READ_OBJECT [][b state]
Beschreibung

Liest das nächste IN-Objekt aus der geöffneten Datenbank-Tabelle. Die Prozedur wird von RUN1 automatisch aufgerufen.

Beispiel
GMORAIN_READ_OBJECT [TRUE]
ProzedurGMORAIN_CLOSE [][]
BeschreibungSchliesst den Modul und gibt die durch den Modul belegten Resourcen wieder frei. Die Prozedur wird von RUN1 automatisch aufgerufen.
Beispiel
GMORAIN_CLOSE

Der Modul GMORAIN stellt zusätzlich folgende Prozeduren und Methoden zur Verfügung.

MethodeORACLE.SDO_GEOMETRY_TO_GEOM [s sdo-geometry][(i VAlignment,) (i HAlignment,) (s text,)(r rotation,) g|li geometry, i dimension, s type, b status]
BeschreibungÜbersetzt eine Oracle-Spatial Geometrie als String in eine ICS-Geometrie. Kann die Geometry übersetzt werden, wird als Status TRUE zurückgegen, ansonsten FALSE. Je nach SDO-Type wird die Geometry als einzelne Geometry oder als Liste von Geometrien zurückgegeben. Bei den Typen orientedpoint und GeoMedia-Typ gmpoint wird zusätzlich die Rotation geliefert. Beim GeoMedia-Typ gmtext wird zusätzlich die Rotation, der Text, das horizontale und das vertikale Alignment geliefert. Folgende Typen werden zurückgegeben: point, orientedpoint, line, polygon, multipoint, multiline, multipolygon, collection, gmpoint, gmtext.
Beispiel
IF IN.Geometrie ORACLE.SDO_GEOMETRY_TO_GEOM THEN
   => VAR.TYPE
   => VAR.DIM
   => VAR.GEOM
   IF    VAR.TYPE = 'orientedpoint' THEN
      => VAR.ROT
   ELSIF    VAR.TYPE = 'gmpoint' THEN
      => VAR.ROT
   ELSIF VAR.TYPE = 'gmtext' THEN
      => VAR.ROT
      => VAR.TEXT
      => VAR.HALI
      => VAR.VALI
   END_IF
END_IF
 

Folgende Konversionen werden durchgeführt:

SDO-point

to point

SDO-orientedpoint

to point and orientation

SDO-line

to line

SDO-polygon

to area

SDO-multipoint

to list of points

SDO-multiline

to list of lines

SDO-multipolygon

to list of areas

SDO-collection

to list of points und/oder lines und/oder areas

GEOMEDIA-SDO-point

to point and orientation

GEOMEDIA-SDO-text

to point and orientation, text, horizontal alignment, vertical alignment

9.10. Skriptbeispiel

! Diese ICS Konfiguration zeigt alle von gmorain.mod
! gelesenen Objekte in der .log Datei an.

|LICENSE \license\iltoolspro.lic

MAP USER_INPUT1
   DIALOG        => ODBC
   OPT           => input
END_MAP

MAP DB_PARAM
   SOURCE     => '' ! ODBC-Source
   USER       => '' ! ODBC-User
   PASSWD     => '' ! ODBC-Password
END_MAP

MAP DBIN_PARAM
   STATISTICS     => ON
END_MAP

MAP ORAIN_PARAM
   STATISTICS     => ON
END_MAP

MAP GMORAIN_PARAM
   GDOSYS_OWNER   => ''
END_MAP

MAP INPUT_SOURCES
   I1 => GMORAIN,*
END_MAP

MAP INOUT
   I1 => DISPLAY_IN0
END_MAP

|INCL \script\gmorain.mod
|INCL \script\db2il\dbdisplay.out
|INCL \script\run1.prg